Datum: 23.12.2015 · Sonstige
Rückblick auf die 25h von Thunderhill 2015
Pierre Ehrets Teilnahme an den 25h von Thunderhill 2015 am 5-6 Dezember ist mit einem umstrittenen Ergebnis zu Ende gegangen. Nach mehreren Unfällen und Zeitstrafen zog die Mannschaft von Award racing /Ehret Whinery nach knapp 9 Rennstunden und 245 absolvierten Rennrunden ihren Porsche vom Rennen zurück. Vorher hatte es schon eine Reihe von diskussionswürdigen Entscheidungen der Rennleitung gegeben.
Pierre Ehret erläutert die Hintergründe die zum Rückzug führten: "Das Wochenende stand unter keinem guten Stern. Wir hatten in den Trainings einige kleinere Probleme am Auto, haben die aber mit unserem erfahrenen Team und Lineup schnell ausgebügeln können. Wir hatten einige Modifikationen am Auto im Vergleich zum Vorjahr und mit ex-Corvette-Werkspilot Kelly Collins einen schnellen Profi auf dem Auto. Eigentlich hätten wir eine gute Gelegenheit gehabt aufs Podium zu fahren, wenn auch der Sieg gegen die am Ende erfolgreiche Mannschaft von Flying Lizzard unmöglich gewesen wäre.
Das Ärgernis fing schon im Qualifying an als Kelly einen unverschuldeten Unfall mit einem Honda Civic hatte der unser Quali nach 4 Runden beendete. Wir haben das Rennen dann von der 9.Position des 57 Wagen grossen Feldes aufgenommen, aber direkt nach dem Start eine 5-Minuten Stop & Go wegen des Unfalls erhalten, was wir als unverhältnismässig hohe Strafe empfunden haben und was uns ans Ende des Feldes zurückgeworfen hat.
Wir hatten uns im ersten Stint schon wieder bis auf Platz 7 verbessert als wir kurz vor dessen Ende erneut eine 5 Minuten Stop & Go wegen eines erneuten Kontakts.bekamen. Wir konnten zwar auf dem vorliegenden Inboard-Material erkennen, das es sich bei diesem um einen Rennzwischenfall aufgrund eines Missverständnisses und eines Manövers des vor uns fahrenden Piloten handelte, doch die Rennleitung hat sich dem nicht angeschlossen und unserer Mannschaft erneut die alleinige Schuld am Zwischenfall zugeschoben. Laut ihrer Ansicht hatte alleine der Pilot des schnelleres Fahrzeug die volle Verantwortung das Manöver sicher abzuschliessen. Für mich war die Teilnahme am Rennen nach dieser Diskussion nicht mehr zu vertreten. Ich habe die Lizenz für das Rennen im Rennbüro zurückgegeben und bin daher im Rennen selber nicht mehr angetreten.
Durch die fällige Reparatur und die Strafe fielen wir wieder 10 Runden zurück. Nach 8 Stunden gab es dann den dritten und letzten Zwischenfall der unser Auto nach einem erneuten Kontakt schwer beschädigte. Diesmal reagierte die Rennleitung sogar mit einem Lizenzentzug für den beteiligten Piloten und schob uns erneut die Alleinschuld zu obwohl auch hier die Inboardaufnahmen eine andere Situation signalisierten. Das Team beschloss darauf hin zusammen zu packen.
Abseits von den Entscheidungen gegen unsere Mannschaft sind uns in diesem Jahr eine Reihe von fragwürdigen Entscheidungen der Rennleitung aufgefallen. Das von der Pole-Position gestartete Radical-Team wurde wegen eines vergleichsweise lächerlichen Zwischenfalls bei einem Boxenstop disqualifiziert obwohl man zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle hinter dem Führenden lag. Eine reihe von Top-Mannschaften bekam ebenfalls 5-Minuten Stop & Go-Strafen. Wir hatten irgendwie den subjektiven Eindruck als sollte ein bestimmtes Team in diesem Jahr unterstützt werden. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache das die späteren Sieger von Flying Lizzard Motorsport mit dem Audi R8 GT3 von Johannes van Oberbeek, Guy Cosmo, Tomonobu Fujii und Darren Law das Rennen verdient gewonnen haben.
Wir wissen natürlich das es in einem Rennen mit mehreren Klassen und gegebenen Geschwindigkeitsunterschieden immer Probleme geben kann. Normalerweise löst man das wie in der VLN, das man den schnelleren Teams vorgibt die Überholmanöver nur an geeigneten Stellen vorzunehmen und den langsameren Teams klar macht das diese im Rennbetrieb auf ihrer Linie bleiben sollten um Missverständnisse zu vermeiden. Diese klaren Vorgaben habe ich dieses Jahr von den Offiziellen der NASA vermisst. Ich weiss nicht ob wir angesichts der diesjährigen Vorkommnisse noch einmal ein Antreten bei diesem Event verantworten können."